Die Entwicklungen in der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie – tri-national betrachtet
Aus der Schweiz berichtet Dr. Alexander Minzer. Er ist Facharzt für Allgemeine innere Medizin mit dem Schwerpunkt Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (SAPPM).
Aus Österreich berichtet PD Dr. Christian Fazekas. Er ist der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin (ÖGPPM).
Aus Deutschland berichtet Prof. Dr. med. Johannes Kruse, langjähriger Vorsitzender der DGPM.
Dr. med. Alexander Minzer, Rothrist
In der Schweiz wurde 2019 das Fähigkeitsprogramm Psychosomatische und Psychosoziale Medizin in ein interdisziplinäres Schwerpunktfach umgewandelt. Neben dieser für die Psychosomatische Medizin wichtigen Stärkung wurde zeitgleich per politischen Beschluss das Psychologie-Berufsgesetz geändert. Diese Änderung tritt per 01.07.2022 in Kraft und wird künftig einen starken Einfluss auf die psychotherapeutische Tätigkeit der ärztlichen Berufsgruppen haben.
PD Dr. med. Christian Fazekas, Graz
In Österreich wurde 2018 die Spezialisierung in fachspezifischer psychosomatischer Medizin eingeführt. Somit wurde eine primär im stationären Bereich angesiedelte, fachärztliche Spezialisierungsoption in psychosomatischer Medizin für alle klinischen Fächer in die Wege geleitet, die es nun umzusetzen gilt. Weitere aktuelle Themen sind die geplante Reform der Vergütung im niedergelassenen Bereich sowie die bevorstehende Novellierung des Psychotherapiegesetzes.
Prof. Dr. med. Johannes Kruse, Gießen
In Deutschland haben wir seit 2020 ein neues Psychotherapeutenausbildungsreformgesetz. Eine Muster-Weiterbildungsordnung für nichtärztliche Psychotherapeuten wurde inzwischen verabschiedet. Es wird massive Auswirkungen insbesondere auf den klinischen aber auch auf den ambulanten Bereich haben. Das Fachgebiet Psychosomatische Medizin und Psychotherapie ist im stationären Bereich gut etabliert. Im niedergelassenen Bereich gibt es aus vergütungstechnischen Gründen immer noch einen Trend zur Psychotherapie anstatt zur Psychosomatischen Medizin, den es gilt zu minimieren.
Die positiven und auch umstrittenen Entwicklungen und deren Einfluss auf die Psychosomatische Medizin sollen hier ausgeleuchtet und vor einem trinationalen Plenum diskutiert werden.
Moderation: Dr. med. Irmgard Pfaffinger, München
Teilnahme am Satellitensymposium über Anmeldung zum Deutschen Psychosomatik-Kongress unter deutscher-psychosomatik-kongress.de